Sonntag, 21. Oktober 2012

Kurdistan - Mor Gabriel Kloster (Monastery)

Eingang - Entrance
Die Kirche - the church
Abenddämmerung über den Gärten - Dusk over the gardens
Kann es einen göttlicheren Schlafplatz geben? - could there be a more diviner roost?
Mor Gabriel Rückseite - Back
Wie die Hühner auf der Stange - like the chicken on the perch
 
German:
Die Sonne brennt unnachgiebig vom Himmel, während sich Mensch und Maschine durch eine rauhe Landschaft aus Felsen und überfahrenen Kühen + Pferden am Strassenrand bewegen. Eine kleine, von Schlaglöchern übersäte Strasse führt zum Kloster hinauf. Während ich vor den Toren auf Einlass warte, gebe ich mich voll und ganz der Hitze hin...
Schließlich hat man Mitleid mit mir und lässt mich herein, weißt mir einen Platz für mein Zelt zu und gibt mir etwas kühles zu trinken. Nach einer Rundführung soll ich dann noch die offizielle Erlaubnis des Bischofs erhalten. Mit den Worten "Present yourself to the bishoph" werde ich meinem Schicksal übergeben. Während ich verschwitzt und dreckig auf der Veranda stehe und auf den Bischof einrede, sitzt dieser lesend auf einem roten Kunststoffstuhl und gibt sich unnahbar. Nach einiger Zeit aber grollt seine Stimme etwas, was einer Einladung entsprochen haben musste, denn man nickt mir aufmunternd zu und läd mich zum Abendessen ein.
Eigentlich bin ich nur dort, weil ich ein Paket von zu Hause erwarte, dass zu dieser Adresse geschickt werden soll. Die Worte des Bischofs, dass das Paket wahrschheinlich ein Jahr unterwegs sein werde, ignoriere ich selbstsicher. Noch wusste ich nicht dass er mit seiner Behauptung nicht ganz Unrecht haben sollte (aber dazu später mehr).
Nach dem Abendessen sitzen wir mit einigen anderen Kloster Bewohnern und Besuchern Tee trinkend auf der Veranda, als plötzlich ein schmudelliger junger Mann zum Bischof geführt wird. Es erklingen die Worte: "Present yourself to the bishop" und ich weiß wie dem Typ zumute ist, der anfängt auf den Bischof einzureden, während die ganze Runde gespannt zuschaut.
Nunja, der Bischof ist ein güter Mann und gewährt auch dem 24 jährigen Franzosen "Vincent" zu bleiben.
 
In den 4 Tagen, die ich im Kloster verbringe, erfahre ich einiges über das Leben im Kloster und der hier lebenden Christen. In Mesopotamien sind bereits im 4 Jahrhundert nach Christus christliche Gemeinden und Klöster entstanden. Doch im Laufe der Geschichte ist dieses Land immer wieder von feindlichen Mächten heimgesucht worden, so dass die ortsansässige christliche Bevölkerung immer der Willkür der Angreifer ausgesetz war. 1914-15 fanden grosse Massaker statt, vor denen diejenigen, die ihr Leben retten konnten, flohen. Große Gemeinden sind dadurch vor allem in Schweden, Deuschland und den USA aber auch ich ganz Europa und dem Rest der Welt entstanden. Die Besitztümer der Flüchtlinge sind von der muslimischen Bevölkerung dann teilweise übernommen worden. Heutzutage versuchen diese Vertriebenen wieder Fuß in dem Land ihrer Ahnen zu fassen. Allerdings unter erschwerten Bedingungen, weil oftmals ihr Land und ihre Häuser zerstört oder übernommen worden sind.
Überall im Land findet man Ruinen. Diese sind meistens christlichen Ursprungs und sind dem Verfall preisgegeben. Die Regierung unternimmt nicht nur nichts um diese Denkmäler zu erhalten, sondern befürwortet sogar noch deren Zerstörung. D.h. wenn ein Bauer z.B. ein paar Steine für seinen Stall braucht, kann er sie sich von einer alten Kirche holen, ohne dafür bestraft zu werden. Für die Klöster und Kirchen gilt ein Renovierungsverbot.
Der Bischof von Mor Gabriel hat sich aber über dieses hinweg gesetzt und die Renovierung auf eigene Faust betrieben. Heute leben im Kloster 3 Mönche, 14 Nonnen und 30-40 Jungen, die hier ihren Schulunterricht erhalten. Normalerweise leben Nonnen und Mönche getrennt, doch da es kein anderes bewohnbares Kloster gibt hilft man sich eben so...
Das Kloster verfügt über eigene Gärten, Felder und Ställe und kann daher weitestgehend autark leben. Im Gegensatz zu den Dörfern und Städten, ist in Mor Gabriel alles Sauber und ordentlich. Durch harte Arbeit wurde das Kloster aus eigenen Mitteln wieder aufgebaut und die Felder und Gärten kultiviert.
Ein Teil dieser Gärten und Felder wird dem Kloster nun streitig gemacht. Ein Witz wenn man bedenkt, dass Mor Gabriel schon über 1600 Jahre alt ist. Es sind verschiedene Gerichtsvervahren im Gange, die dem Kloster Land abspänstig machen sollen. Ein Teil davon wird bereits von europäischen Gerichtshof bearbeitet.
(Angaben ohne Gewähr, aufgeschrieben wie erklärt bekommen)
 
 
English:
The sun beats down relentlessly from the sky, while the man and machine  move through a rugged landscape of rock and run over cows + horses on the roadside . A small, littered with potholes road leads up to the monastery. As I wait at the gates for admittance, I give myself completely to the heat ...Finally, one has pity on me and lets me in, show me a place for my tent and gives me something to drink . After a round guide, I should get the official permission of the bishop. With the words "Present yourself to the bishoph" I will give over my fate. I was sweaty and dirty. While i start my speach, the bishop sits in a red plastic chair, reads and gives himself aloof. After some time, his voice rumbles something had to have complied with an invitation, because I was nodding encouragingly and  one invites me to dinner.I'm only there because I was expecting a package from home that will be sent to this address. The bishop's words, that the package would be probably one year traveling, I ignore confident. Yet I did not know that he should have with his assertion is not entirely wrong (more on that later).After dinner we sit with some other monastery residents and visitors sipping tea on the porch, when suddenly a young man is led to the bishop. I  hear the words: "Present yourself to the bishop," and I know how the guy feel like that begins to convince the bishop, during the entire round eagerly watching.Well, the bishop is a man goods and also granted the 24-year-old Frenchman, "Vincent" to remain.
In the 4 days that I spend in the monastery, I learn a lot about life in the monastery and the Christians living here. Already in Mesopotamia in the 4th century AD, Christian churches and monasteries have been created. However, over the history of this country has been repeatedly plagued by hostile forces, so that the local Christian population has always been translated at the mercy of the attackers. 1914-15 there were large massacres, fled from which those who could save her life. Large communities are characterized primarily in Sweden, and the United States but also germany, across Europe and around the world. The possessions of the refugees have been taken over by the Muslim population in part. Today, these displaced again try to gain a foothold in the land of their ancestors. However, in difficult conditions, often because their land and their homes have been destroyed or taken over.

Throughout the country there are ruins. These are mostly of Christian origin, and are left to decay. The government is not only to get nothing for these monuments, but even advocates its destruction. I.e. for example if a farmer needs some stones for his stable, he can get out of an old church, without being punished for it. For the monasteries and churches is a renovation ban.
The bishop of Mor Gabriel has set but beyond the latter and operated renovation on his own. Today  in the monastery live 3 monks, 14 nuns and 30-40 boys who received their education here. Normally, nuns and monks live apart, but there's no other habitable monastery.
The monastery has its own gardens, fields and barns and therefore can live largely self-sufficient. Unlike the villages and towns, in Mor Gabriel everything is clean and tidy. Through hard work, the monastery was built from its own resources again and cultivated the fields and gardens.
Part of this is the monastery gardens and fields now contested. A joke when you consider that Mor Gabriel is more than 1600 years old. Various lawsuits underway that will make the monastery land alienate. Part of it is being edited by the European Court of Justice.
(Subject to change, written will be explained how)

 


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