Freitag, 3. Mai 2013

Laos: Hard times

May I lean on my bike for a moment? - Dürfte ich mal kurz mein Bike anlehnen?

The second one, who was able to do a good work - Der zweite Schweißer, der es konnte.

Gas from the barrel by hand pump - Sprit vom Fass, per Handpumpe (in den Bergen)

Self learning by doing, or not... - Selbstversuch macht klug, oder auch nicht...

At the workshop - In der Werkstadt

One way ticket to Vientanne 

German:

In Laos erwarteten mich harte Zeiten: Als ich am ersten Tag an einem Markt hielt um Proviant aufzunehmen, brach mein Seitenständer ab. In Folge dessen legte sich "Little Sue" erst mal hin. 
Damit mir jemand half das schwere Biest wieder aufzustellen, musste ich schon sehr eindringlich um Hilfe bitten. 

Als ich an der Schweißerbude ankam, wollte man mir nicht helfen. Obwohl das Schweißgerät vor mir auf dem Boden lag, wurde steif und fest behauptet, dass es sich nicht um eine Schweißerbude handelte. 

Nachdem ich dann abermals sehr nachdrücklich um Hilfe bat, bequemte sich einer der Burschen...
Als ich abends mein Lager aufschlug, brach der frisch geschweißte Ständer abermals ab. 

Zum Glück fand man in jedem Dörfchen eine Schweißerbude und so ließ ich den Ständer am nächsten Morgen abermals schweißen. Diesmal bestand ich auf eine zusätzliche Verstärkung. Der Geselle erledigte alles zufriedenstellend (bis jetzt hält das ganze...) und verlangte den gleichen Preis, wie der erste Dödel. 

Leider hatte die Reparatur zur Folge, dass der Ständer nun in dem Maße verformt war, dass das Mopet nicht mehr in Schräglage versetzt wurde. D.h. jedesmal, wenn ich nun anhalten wollte, konnten mich verdutzte Einheimische dabei beobachten, wie ich wild fluchend nach einer Stelle suchte, an der der Boden leicht abschüssig war, um diesen Fehler wieder auszugleichen. Leicht war es nicht einen geeigneten Ort zu finden und so scharrte ich auch oft, aus allen Poren schwitzend, den Boden beiseite um eine geeignete Fläche zu erschaffen...

Auf dem Weg zu den berühmten "Plain of Jars" (gibts in einer der nächsten Folgen zu sehen) passierten gleich mehrere schlechte Dinge, die mich lange von dem Besuch dieser Sehenswürdigkeit abgehalten hatten. 
Es handelte sich hierbei um ein Feld auf dem riesige altertümliche Steinpötte standen, wobei niemand genau weiß, wie und wann sie dort hin kamen. 

Zunächst fand ich eine Örtlichkeit, die mit diesem Namen warb, aber etwas völlig anderes war. Einige Stufen führten einen Berg hinauf und verloren sich hinter einer Kurve. "Weit kann das ja nicht sein" dachte ich bei mir und nahm die ersten Stufen in Angriff. Als ich nach 2 Stunden den Gipfel des Berges erreichte war ich um  einige Erfahrungen reicher: 

1. 1150 Stufen zu erklimmen ist sehr anstrengend, vor allem dann, wenn diese teilweise eine Höhe von einer 1,5 Liter Wasserflasche haben. 

2. Eine Motorradhose ist nicht die beste Wahl um in einem tropischen Land einen Berg zu erklimmen

3. Am Gipfel eines Berges ist nicht immer etwas besonderes versteckt

4. Dies ist nicht "Plain of Jars"

Völlig erschöpft und mit wackeligen Knien verließ ich diesen Ort um kurz darauf, mein Zeltlager am Rande eines idyllischen Wäldchens aufzuschlagen. Gegen Mitternacht hatte ich dann Besuch von der Laotischen Polizei. Während der Beamte meinen Pass beschnupperte und sich Notizen machte, musste ich alles wieder abbauen. Ich malte mir schon aus, wie ich auf dem Präsidium alles wieder auspacken musste...
Zwischen durch gab mir der Beamte aber meinen Pass wieder und sagte: "Home, Phonsavan" (Name der nahe gelegenen Stadt).

Als ich nun alles aufgeladen hatte, sprang ich daher kühn auf mein Bike um mich aus dem Staub zu machen, bevor mir andere Weisungen erteilt würden. Leider war außer dem traurigem Anlass-Geräusch nichts zu holen. Ich versuchte es abermals. Nix. Fluchend und schwitzend schob ich das Mopet über den Acker während mich die Beamten interessiert und rauchend beobachteten. "Oh man Susi, lass mich nicht im Stich" flehte ich und meine Gebete wurden erhört. Auf einmal wurde die Maschine zum Leben erweckt. Aber wie? Das war nicht meine Susi. Keine Leistung! Hustend und spuckend holperte das Mopet mit mir über den Acker in die Nacht davon. Nur weg von den Bullen...

Die Fahrt ins Städtchen war dann auch sehr zäh. Nach diesem bekloppten Tage wunderte es mich auch nicht mehr, dass ich in irgendeiner anderen Stadt landete, als ich eigentlich wollte...

Am nächsten Morgen der gleiche Scheiß. Ums kurz zu machen: Ich musste mit dem kaputten Bike wieder den ganzen Weg zurück in die Stadt Phonsavan. Dort gab es etliche Werkstädten. Doch erst die elfte, wollte sich meines Problemes annehmen.
Der Mechaniker nahm erst einmal den halben Motor auseinander. Munter fischte er diverse Einzelteile aus dem Inneren, betrachtete diese verwundert und legte sie in den Staub auf dem Boden. Motoröl und Kühlflüssigkeit rannen munter über den gesamten Motor und vermischten sich schlussendlich mit dem Staub und den Teilen am Boden. 
Nachdem soweit, alles ausgebaut war was ging, erfuhr ich, dass der Mechaniker zum ersten male an einem Big Bike arbeitete, da er sonst nur Mofas repariere. Aber er liebe die Herausforderung!

Na prost Scheiße dachte ich mir, während ich ihn ermutigend anlächelte. 


Der liebe Gott hatte ein Einsehen mit mir, als ich abends in einem Restaurant Freunde machte, die mich und das Bike am nächsten Tag mit in die Hauptstadt nahmen...

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